Zellsuspensionen von Eschscholzia californica reagieren auf einen Hefe-Elicitor (Glycoproteinfraktion) mit der Bildung von Benzophenanthridin-Alkaloiden. Ein intermediärer Signalschritt ist der Efflux von Protonen aus der Vakuole, welcher zu einer transienten Ansäuerung im Cytoplasma führt. Auf der Suche nach dem zugrunde liegenden Mechanismus wurde ein in-situ-System zur Untersuchung vakuolärer Protonenfluxe entwickelt, welches auf der Permeabilisierung der Plasmamembran für Mikromoleküle +/H+ und Ca2+/H+-Austauschvorgängen belegt wurde. Mit Hilfe der konfokalen pH Topografie der in-situ-Vakuolen wurden Lysophosphatidylcholin (LPC) und Diacylglycerol (DAG) als Auslöser eines Efflux vakuolärer Protonen identifiziert. Die Wirkung von LPC beruht höchstwahrscheinlich auf der Stimulation eines Na+/H+-Austauschers am Tonoplasten. An Ganzzellen wurde mit Hilfe statistischer Verfahren (Kontingenztafeln, exakter Test nach Fischer) eine Korrelation der Signalereignisse "PLA2-Aktivität" und "pH-shift" mit der Zellantwort "Alkaloidbiosynthese" für ca. 1/3 aller Zellen gezeigt. Diese Korrelation ist weder bei sehr hohen Elicitorkonzentrationen noch in einer transgenen antisense G-Zellinie nachweisbar. Die Ergebnisse sprechen für die Existenz eines durch niedrige Elicitorkonzentrationen ausgelösten Signalweges, welcher nacheinander die Aktivierung einer PLA2 in der Plasmamembran und eines Na+/H+-Austauschers in der Vakuolenmembran beinhaltet.
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