Schwerpunkt dieser Arbeit soll die Frage sein, ob es notwendig ist, das skelettale Wachstumsmoment aufgrund der Handröntgenaufnahme zu bestimmen, oder ob sich dieses nicht gleichwertig anhand eines Fernröntgenseitbildes bestimmen lässt. In dieser Arbeit werden unterschiedliche skelettale Reifebestimmungen miteinander verglichen und ihre Relation zum chronologischen Alter bestimmt. Angewandt wurden die Handröntgensauswertungsmethoden nach Björk und Fishman. Die skelettale Reifebestimmung anhand der Halswirbelkörper auf dem Fernröntgenseitbild wurde mittels des cervical vertebrae maturation index (CVMI)ermittelt. Die Korrelation zum chronologischen Alter des Patienten wurde überprüft. Röntgenaufnahmen von 167 Patienten, davon 101 weibliche und 66 männliche, im Alter von 6 bis 18 Jahren wurden ausgewertet. Bei beiden Geschlechtern zeigte sich eine hohe Korrelation aller skelettalen Auswertungsmethoden zueinander. Es besteht eine hohe Korrelation zwischen skelettalem und chronologischem Alter nach allen angewandten Methoden. Bei den Jungen ist die Korrelation zum chronologischen Alter bei der Reifebestimmung auf dem Fernröntgenseitbild (nach der CVMI-Methode)am höchsten. Die Anwendbarkeit des CVMI zur skelettalen Reifebestimmung wird in dieser Untersuchung bestätigt.Sie stellt eine sinnvolle Alternative zur skelettalen Reifebestimmung in der Kieferorthopädie dar. Sofern eine Fernröntgenseitaufnahme gemacht wird, kann auf eine zusätzliche Handröntgenaufnahme und damit höhere Strahlenbelastung zugunsten des Patienten verzichtet werden. Dadurch können in der Praxis Kosten gespart werden.
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