Die sicherheitstechnischen Bewertungen von Rohrfernleitungsanlagen, die unter anderem im Rahmen von Genehmigungsverfahren erforderlich sind, beschränken sich derzeit nur auf den Nachweis der allgemeinen Anforderungen aus Verordnungen und technischem Regelwerk. Vertiefende sicherheitstechnische und methodische Untersuchungen, wie sie grundsätzlich bei Anlagen erfolgen, die der Störfallverordnung unterliegen, werden trotz des meist sehr hohen Gefährdungspotentials gegenwärtig noch nicht gefordert. Es ist aber zu erwarten, dass sich dies künftig mit dem aktuellem Wandel der Rechtsgrundlagen für Fernleitungsanlagen zum Transport gefährlicher Stoffe ändern wird und dafür spezielle methodischen Untersuchungskonzepte notwendig sein werden. Die gängigen sicherheitstechnischen Bewertungsmethoden sind jedoch nicht oder nur eingeschränkt auf Rohrfernleitungssysteme anwendbar. Es wird ein methodisches Konzeptes zur sicherheitstechnischen Analyse von Rohrfernleitungssystemen erarbeitet, bei denen die komplexen Einflußfaktoren und der spezifische Anlagencharakter ausreichend zusammenhängend berücksichtigt werden. Die Schwerpunkte liegen bei der Entwicklung einer neuen Methode zur Ermittlung des trassenwegabhängigen Risikos, bei der Analyse der Sicherheits-Schutz-Struktur von Pipelineanlagen und bei zuverlässigkeitsanalytischen Betrachtungen des Sicherheitssystems. Im Ergebnis werden Grundlagen geschaffen werden, um Projektanten und Betreibern von Rohrfernleitungsanlagen eine spezifische Methode zur Anlagenbewertung und ein Instrumentarium zur Lösung der komplexen Problemstellungen bei der Gestaltung und beim Betrieb der Anlagen zur Verfügung stellen zu können.
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