Johann Friedrich Meckel der Jüngere (1781-1833) ist das berühmteste Mitglied der Anatomendynastie Meckel. Bekannt sind vor allem Begriffe wie Meckel’sches Divertikel (1809), Meckel’scher Knorpel (1820) und Meckel-Syndrom (1822). Einen Großteil seiner wissenschaftlichen Arbeit richtete J. F. Meckel d. J. auf die Erforschung von menschlichen und tierischen Missbildungen. Als Forschungsgrundlage diente ihm der Präparatefundus seiner privaten anatomischen Sammlungen, die er aus dem Familienerbe übernahm und bis zu seinem Tode auf etwa 12.000 Exemplare ausbaute. Der heutige human-teratologische Sammlungsbestand des Institutes für Anatomie und Zellbiologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist aus dem pathologisch-anatomischen Bereich der Meckel’schen Sammlungen hervorgegangen. Zahlreiche widrige Umstände in der Nach-Meckel-Zeit führten dazu, dass viele Präparate verloren gingen und sich die Zusammensetzung des Bestandes veränderte. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse des heutigen human-teratologischen Sammlungsbestandes. Der Bestand enthält unschätzbar wertvolle Präparate, die die wissenschaftlichen Leistungen von Johann Friedrich Meckel d. J. (1781-1833), dem Begründer der modernen Teratologie, dokumentieren. In den einzelnen Kapiteln werden wesentliche Präparate vorgestellt, deren Identität sich anhand der Meckel’schen Schriften belegen lässt. Die zur damaligen Zeit gestellten Diagnosen werden unter Berücksichtigung des Meckel’schen Werkes diskutiert und nach heutigen morphologischen Gesichtspunkten eingeordnet.
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