Fragestellung: In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob Unterschiede bezüglich des Niveaus der Schilddrüsenparameter TSH, T4, T3, FT3, FT4, der Serumkonzentrationen der Vitamine B12 und Folsäure, der computertomo-graphisch oder magnetresonanztomographisch erfassten Hirnmorphologie und elektroenzephalographisch erfassbaren Veränderungen zwischen nach ICD-10 diagnostizierten gemischten Episoden bipolar affektiver und schizoaffektiver Erkrankungen im Vergleich zu nicht-gemischten Episoden bipolar-affektiver und bipolar-schizoaffektiver Störungen sowie im Vergleich zu anderen psychischen Störungen (rezidivierende unipolar depressive Störungen, schizophrene Erkrankungen und akute vorübergehende psychotische Störungen) bestehen. Methode: Die Daten wurden aus den stationären Krankenakten von 214 Patienten aus den Jahren 1993 bis 2001 retrospektiv erfasst. Die Diagnosen waren streng nach ICD-10 gestellt worden. Die Gruppen waren nach Alter und Geschlecht parallelisiert. Befunde: Es fanden sich lediglich bei einem der erfassten Parameter signifikante Unterschiede zwischen "gemischten" Patienten und anderen, bei einem zweiten wurde ein Trend sichtbar. Patienten mit gemischten Episoden wiesen signifikant häufiger Allgemeinveränderungen im EEG und im Trend mehr Ventrikeldilatationen auf als die anderen Diagnosegruppen. Schlussfolgerung: Die hier vorgelegte Arbeit unterstützt die Perspektive, dass es möglicherweise Unterschiede geben könnte, dass sie aber - wenn sie existieren - eher so gering ausgeprägt sind, dass sie mit klinischer Routinediagnostik nicht verlösslich erfasst werden.
|