Poröses Aluminiumoxid, eines der meistgenutzten anorganischen Templatmaterialien, weist unter bestimmten Herstellungsbedingung selbstgeordnete Poren-Domänen auf. Im Rahmen meiner Doktorarbeit habe ich mich mit dem Phänomen der Selbstordnung von Porenstrukturen und dessen Kombination mit geeigneten lithographischen Methoden beschäftigt. Ich konnte zeigen, dass das selbstgeordente Porenwachstum nur unter spezifischen Reaktionsbedingungen abläuft, welche durch die 10%-Porositäts-Regel beschrieben und vorhergesagt werden können. Darauf aufbauend wurde ein Nanoprägestempel mit einem Abstand der pyramidalen Prägespitzen, der gerade einem der selbstgeordneten Regimes entspricht, entwickelt. Durch die Kombination von Selbstordnung und Nanopräge-Lithographie konnten so großflächige monodomänige Porenstrukturen mit Porentiefen von mehr als 100 µm erzeugt werden. Diese Kombination ermöglichte aber noch viele weitere Entwicklungen: Smarte Nanopräge-Lithographie, Nanoverzweigungen, Moiré-Strukturen, die Integration von porösem Aluminiumoxid in die Siliziumtechnologie und Tiefenmodulationen des Porendurchmessers. Basierend auf dem sehr guten Verständnis der Elektrochemie von Aluminium wurden dann versucht, dieses Konzept auch auf andere Ventilmetalle auszudehnen, beispielsweise Titan. Dabei konnte allerdings gezeigt werden, dass es ein analoges Porenwachstum wie beim Aluminium aufgrund der halbleitenden Eigenschaften von Titan nicht gibt. Abschließend werden zwei Anwendungsbeispiele von monodomänigem porösen Aluminiumiumoxid vorgestellt: die Synthese von geordneten Silber-Nanostabensembles und die Nutzung von porösem Aluminiumoxid als photonischer Kristall im sichtbaren Spektralbereich.
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