Anhand einer retrospektiven Studie analysierten wir 153 konsekutive Patienten, bei denen vom 01.01.1990 - 31.10.1994 (Gruppe A) bzw. vom 01.11.1994 - 31.12.1999 (Gruppe B: Durchführung ausgedehnterer Resektionsausmaße und Anwendung mikrochirurgischer Präparationstechniken) eine Komplettierungsoperation wegen eines Schilddrüsenkarzinoms durchgeführt wurde. Bei 90% der Patienten wurde vor der Erstoperation eine uni- bzw. multinoduläre Struma nachgewiesen. Eine Szintigraphie wurde bei 90% der Patienten durchgeführt und erbrachte in 85% den Befund eines kalten Knotens. Bei Vorliegen eines kalten Schilddrüsenknotens war das Ausmaß der Thyreoidektomie bei fast 70% der Patienten lediglich subtotal. Tumorrestgewebe wurde in ca. 25% der differenzierten und in ca. 50% der medullären Schilddrüsenkarzinome nachgewiesen. Lymphknotenmetas-tasierungen wurden bei fast 70% der Patienten mit MTC und bei ca. 20% der Patienten mit PTC diagnostiziert. Zusätzlich nach KOP aufgetretene temporäre bzw. permanente Rekurrensparesen waren in Gruppe A in 10% bzw. 15% und in B (trotz ausgedehnterer Resektionsausmaße) lediglich in 8,3% bzw. 3,0% der Fälle zu verzeichnen. Temporäre bzw. permanente Hypokalziämien traten in A in 5% bzw. 20% und in B in 7,5% bzw. 1,5% zusätzlich nach KOP auf. Bei der Befundkonstellation des kalten Solitärknotens wird primär die Durchführung einer Hemithyreoidektomie empfohlen. Diese Ergebnisse bestätigen das Therapiekonzept der totalen Thyreoidektomie mit Lymphadenektomie des zervikozentralen Kompartments.
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