Die Nierenentwicklung nach operativer Therapie bzw. extrakorporaler Stoßwellenlithotripsie (ESWL) wurde untersucht. Es wird über 67 Kinder mit Harnsteinleiden berichtet. Knaben waren 1,5 mal häufiger betroffen als Mädchen. Im Rahmen der Diagnostik wurden bei ¼ der Patienten Fehlbildungen des harnableitenden Systems gefunden. 92% der Steine konnten sonographisch diagnostiziert werden. Bis 1987 erfolgte die Therapie abgesehen von konservativen Versuchen ausschließlich operativ. Nach Einführung der ESWL konnten danach zunehmend auch kleinere Kinder nichtinvasiv behandelt werden. Die Operation verlor jedoch wegen der gleichzeitigen Korrektur begleitender Fehlbildungen des harnableitenden Systems nicht an Bedeutung. Die Nachuntersuchung erfolgte bei 38 Kindern sonographisch und szintigraphisch (MAG 3) im Durchschnitt 6 1/3 Jahre nach Therapie. So konnten sowohl die morphologische als auch die funktionelle Entwicklung der betroffenen Niere beurteilt werden. Im Ergebnis war die Nierenentwicklung der Kinder mit assoziierter Fehlbildung des harnableitenden Systems deutlich schlechter. Die Behandlungsmethode dagegen hatte keinen Einfluß auf die Nierenentwicklung.
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