Immunotoxine sind chimäre Proteine, bestehend aus einer zellbindenden und cytotoxischen Komponente. Sie werden hauptsächlich bei der Behandlung von Krebs eingesetzt. In der vorliegenden Arbeit wurden drei modulare Immunotoxine konstruiert und charakterisiert, bei denen die zellbindende Komponente und die cytotoxische Komponente mittels polyionischer Fusionspeptide verknüpft sind. Mit diesem Prinzip konnte ein Kopplungssystem etabliert werden, das in Zukunft ein schnelles und effizientes screening der für eine bestimmte Therapie geeigneten Kombination aus Antikörperfragment und Toxin gestattet. Als zellbindende Komponente wurde das disulfid-verbrückte B3-Antikörperfragment verwendet. Es wurden 3 verschiedene cytotoxische Proteine eingesetzt, eine verkürzte Variante des Pseudomonas Exotoxins (PE38), Granzym B (GzmB) und eine modifizierte β-Galaktosidase (toxGal). Am Beispiel der beiden polyionischen Immunotoxine B3-PE38 und B3-GzmB konnte gezeigt werden, dass weder die polyionische Fusion noch die Kopplung der beiden Komponenten einen Einfluß auf deren Stabilität und biologische Aktivität haben. Entscheidend jedoch für den Einsatz von Immunotoxinen in der Therapie ist ihre Zelltyp-spezifische und cytotoxische Wirksamkeit. Für B3-PE38 und B3-GzmB konnte dies in Zellkulturexperimenten nachgewiesen werden. Im Gegensatz zu den beiden ersten Immunotoxinen konnte für B3-toxGal, das aus dem B3-Antikörperfragment und einer mit fluorierten Tyrosinen modifizierten Variante der β-Galaktosidase aufgebaut ist, keine signifikante toxische Wirkung auf Zellen beobachtet werden.
|