Im Rahmen dieser Arbeit wurden Phasenumwandlungen in Lösungen sowohl mit Additiven als auch ohne Additive durchgeführt, wobei sich die Ultraschallmesstechnik als geeignet zur Überwachung von Phasenumwandlungen organischer und anorganischer Substanzen erwiesen hat. Es wurde jedoch gezeigt, daß selbst für "reine Lösungen" eine zuverlässige Vorhersage der Induktionszeiten von Phasenumwandlungen nicht unbedingt möglich ist. Eine Vorhersage der Induktionszeiten gemäß der Faustregel, daß die Keimbildung der stabilen Phase nur dann spontan anfängt, wenn die Löslichkeitskurve der metastabilen Phase außerhalb des metastabilen Bereichs der stabilen Phase liegt, führte nicht für alle Substanzen zu einem befriedigenden Ergebnis. Obwohl eine Verlängerung und damit die Kontrolle der Induktionszeit durch Additive erfolgreich demonstriert wurde, ist auch deutlich geworden, dass der Effekt von Additiven häufig zu komplex zur Vorhersage ist. Maximale Induktionszeiten von Phasenumwandlungen mit Zink- und Magnesiumsulfat wurden hinreichend genau durch eine Arrhenius-Funktion beschrieben. Des Weiteren wurde das Gebiet unter dem Umwandlungspunkt in drei verschiedene Stabilitätsbereiche - quasi-stabil, metastabil und instabil - unterteilt, welche in einer standardisierten Art die Wahrscheinlichkeit von Phasenumwandlungen anzeigen. Hinsichtlich der Unterschiede von Phasenumwandlungen bei organischen und anorganischen Substanzen, deutet sich ein generell unterschiedlicher Verlauf an. Bei anorganischen Substanzen wurde eine Latenzzeit und ein plötzlicher Beginn der Keimbildung der stabilen Phase beobachtet, während bei organischen Substanzen eine allmähliche, kontinuierliche Umwandlung beobachtet wurde.
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