Die Qualität einer zahnärztlichen Restauration wird maßgeblich durch ihre Oberflächengüte bestimmt. Eine glatte Oberfläche verringert unter anderem die chemisch wirksame Fläche, reduziert die Anlagerung von Plaque und verbessert die Ästhetik. Zur Politur ist es notwendig, eine Oberfläche mit rotierenden Instrumenten zu bearbeiten. In der Praxis haben sich Gummipolierer als geeignete Instrumente erwiesen. Ziel dieser Arbeit ist es, festzustellen, ob Gummipolierer sterilisierbar sind, ohne ihre wesentlichen Materialeigenschaften zu verändern. Im Vorfeld sollte dazu eine geeignete Prüfmaschine entwickelt werden. Auf der Basis der Untersuchungen sollte als Ergebnis eine Liste erstellt werden, welche die für die Dampfsterilisation geeigneten Polierer wiedergibt. Material und Methode: Nach Entwicklung und Herstellung einer geeigneten Prüfapparatur wurden von 15 verschiedenartigen Gummipolierern mit gleicher Form jeweils fünf Gummipolierer mittels Dampfsterilisation (134°C, 2 bar) aufbereitet. Die Messung der Elastizität erfolgte in einer speziell konstruierten Prüfmaschine vor, nach fünf und nach zehn Sterilisationsdurchgängen (Vorschub 0,01mm/s). Ergebnisse: Bei allen Polieren traten durch den Sterilisationsvorgang Veränderungen im E-Modul auf. Dabei war bis auf eine Ausnahme eine Abnahme des E-Moduls zu beobachten. Die Stärke und der Zeitpunkt der Veränderungen waren sehr unterschiedlich. Während bei einigen Polierern eine Abnahme des E-Moduls um insgesamt 72% beobachtet wurde, führte die Sterilisation bei anderen nur zu einer Abnahme des E-Moduls um 13%. Sieben der fünfzehn Polierer verhielten sich "paradox". Der E-Modul nahm während der ersten fünf Sterilisationsvorgänge ab, dann während der nächsten fünf wieder zu. Diskussion: Es konnte gezeigt werden, dass die Dampfsterilisation signifikanten Einfluss auf das elastische Verhalten von Gummipolierern ausübt. Es findet in jedem Fall eine Veränderung des E-Moduls statt. Dieses Resultat widerspricht den Aussagen aller Hersteller.
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