Zielsetzung: Es soll der Zusammenhang zwischen potenziellen soziodemographischen, Lebensstil-assoziierten und medizinischen Risikofaktoren und dem Chronifizierungsrisiko untersucht werden. Methode: In einer prospektiven Längsschnittstudie wurden 32 Patienten im Akutstadium des Bandscheibenvorfalls mit Hilfe des "Patientenfragebogen und Orthopädischer Check up" befragt. Nach 6 Monaten erfolgte die Zuweisung zur chronifizierten bzw. nicht-chronischen Gruppe mit anschließendem Gruppenvergleich hinsichtlich der im Akutstadium erhobenen Risikofaktoren sowie dem kurz- und langfristigen Schmerzverlauf (Schmerzintensität, subjektive Einschätzung des Behandlungserfolgs). Ergebnisse: Aufgrund der geringen Anzahl an Probanden waren gefundene Unterschiede in den meisten Fällen nicht statistisch signifikant. Lediglich unter den chronischen Studienteilnehmern fanden sich aktuell bestehende Rechtsstreitigkeiten, angeborene Wirbelsäulenfehlbildungen, extrem unter- und übergewichtige Patienten sowie besonders rückenbelastende Körperhaltungen. Mehr Patienten der nicht-chronischen Gruppe saßen im Beruf mehr als 4 Stunden (dieser Zusammenhang war statistisch signifikant). Schlussfolgerungen: Anhand der vorliegenden Daten lässt sich mit Hilfe des "Patienten-Fragebogen und Orthopädischer Check up" eine Chronifizierung nicht ausreichend prognostizieren. Um eine definitive Aussage zur Anwendbarkeit des POC auf Patienten mit akutem Bandscheibenvorfall treffen zu können, sind Studien mit größeren Patientenzahlen notwendig.
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