Die Dissertation stellt das neue Konzept der so genannten Multi-Mosaikbilder zur effizienten Repräsentation von Bildsequenzen aktiver Kameras vor. Das Konzept zielt darauf ab, interaktiven Systemen ein visuelles Gedächtnis für ikonische Daten zur Verfügung zu stellen, das eine flexiblere Nutzung visueller Informationen erlaubt und damit zu einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit und einer Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten interaktiver Systeme beitragen kann. Mosaikbilder sind ein Mechanismus, der eine kompakte Darstellung von Bildfolgen ermöglicht. Dabei werden alle Bilder einer Folge unter Eliminierung redundanter Anteile und einer signifikanten Reduktion des Datenvolumens zu einem Bild verschmolzen. Der Einsatz existierender Verfahren zur Mosaikbildberechnung in interaktiven Systemen ist allerdings häufig aufgrund der verwendeten Koordinatensysteme und der gewählten Verarbeitungsstrategien mit Schwierigkeiten verbunden. Das neue Konzept der Multi-Mosaikbilder erweitert und ergänzt daher gängige Ansätze, um einen Einsatz dieser Techniken auch in ressourcenbeschränkten, interaktiven Systemen zu ermöglichen. Das neue Konzept gründet im Kern auf der Verwendung polyedrischer Koordinaten, in denen Bilddaten stationärer rotierender Kameras weitgehend verzerrungsfrei repräsentiert werden können. Gleichzeitig wird die direkte Anwendung existierender Bildverarbeitungsalgorithmen auf die Bilddaten ermöglicht. Dies gewährleistet einen einfachen Zugriff auf die gespeicherten Informationen und erlaubt interaktiven Systemen einen flexiblen Umgang mit der Datenstruktur. Darüber hinaus unterstützt das neue Konzept eine inkrementelle Online-Berechnung der Mosaikbilder, die Verarbeitung von Bildfolgen mit statischen und dynamischen Inhalten, und die adäquate Darstellung von Bilddaten mit verschiedenen Zoomstufen innerhalb einer Auflösungshierarchie. Die praktische Relevanz des entwickelten Konzeptes wurde durch die Realisierung einer aktiven Szenenexploration auf Basis der Multi-Mosaikbilder belegt, die den Kreislauf aus Datenrepräsentation und aktiver Akquisition schließt. Außerdem erfolgte eine prototypische Integration des visuellen Speichers in die Architektur des interaktiven, mobilen Roboters BIRON, dessen Fähigkeiten zum Lernen und Wiedererkennen von Objekten auf diese Weise verbessert werden sollen.
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