Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung des α-adrenergen Rezeptorsystems in Kardiomyozyten von adulten Ratten mit einer isolierten Rechtsherzhypertrophie. Im Monocrotalin (MCT)-Ratten-Modell. Die Versuchstiere entwickelten nach einmaliger intraperitonealer Monocrotalin-Injektion eine pulmonale Hypertonie mit sekundärer Rechtsherzhypertrophie, einem erhöhten rechtsventrikulären Druck und erhöhtem Gewicht des rechten Ventrikels. Ebenso fanden sich erhöhte Plasmanoradrenalinspiegel. Die α-Adrenozeptor (AR)-Dichte in Kardiomyozyten war bei den Kontrolltieren im rechten und linken Ventrikel nahezu gleich. Bei den MCT-Ratten fand sich eine signifikante Abnahme der α-AR-Dichte nur in Zellen des rechten Ventrikels, während sie im linken Ventrikel nur unwesentlich abnahm. Die der α-1-AR Stimulation nachgeschaltete Inositoltriphosphat (IP3)-Bildung war in rechtsventrikulären Kardiomyozyten von MCT-Ratten signifikant reduziert, während sie bei linksvenktrikulären Kardiomyozyten nicht signifikant abnahm. Im Gegensatz zur α-1-AR-Dichte und IP3-Bildung war die Noradrenalin-induzierte Zunahme der Proteinsynthese, die durch α-1-AR Stimulation vermittelt wird und durch β-1-AR Stimulation gehemmt werden kann, in den Kardiomyozyten MCT-behandelter Ratten sowohl in rechts- als auch in linksventrikulären Zellen leicht, aber nicht signifikant erniedrigt. Blockade der β-1-AR durch 300 nM CGP 20712 A führte in rechts- wie linksventrikulären Kardiomyozyten zu einer Steigerung der Noradrenalin-induzierten Proteinsynthese. Interessanterweise waren in Gegenwart von CGP 20712 A die Konzentrations-Wirkungs-Kurven für die durch Noradrenalin hervorgerufene Zunahme der Proteinsynthese in rechts- und linksventrikulären Kardiomyozyten MCT-behandelter Ratten von denen in Kontroll-Ratten nicht mehr unterschiedlich. Diese Befunde lassen den Schluss zu, dass in MCT-behandelten Ratten das kardiale α-1-AR System kammerspezifisch im rechten Ventrikel erniedrigt ist. Die Tatsache, dass dies zwar für die durch α-1-AR Stimulation vermittelte Zunahme der IP3-Bildung, nicht jedoch für die Proteinsynthese gilt, deutet daraufhin, dass verschiedene α-1-AR Suptypen (α-1B-AR für die IP3-Bildung und α-1A-AR für die Proteinsynthese) an diesen Prozessen beteiligt sein könnten.
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