Die transkranielle Dopplersonographie (TCD) ist eine wichtige nicht-invasive Untersuchungsmethode zur hämodynamischen Statuserhebung der basalen hirnversorgenden Gefäße. Ein suffizientes temporales Schallfenster wird dazu benötigt, ist aber in 5(-10)% der Fälle nicht bzw. unzureichend vorhanden. Eine Senkung der Trägerfrequenz verringert die Reflektion des Ultraschalls, verbessert jedoch die Durchdringungsfähigkeit durch Knochen. Ziel: Es sollte untersucht werden, ob unter Verwendung einer neuen Sonde mit 1-MHz anstatt 2-MHz Trägerfrequenz die klinische Anwendbarkeit der TCD erweitert wird. Unterschiede der Sonden in der Geschwindigkeitsmessung sollten ausgeschlossen werden. Material und Methoden: 50 Patienten (34 Frauen, 16 Männer; 65 +/- 2 Jahre) mit insgesamt 90 insuffizienten Schallfenstern bei Untersuchung mit 2 MHz wurden mit 1 MHz erneut untersucht. Zusätzlich wurden 50 Kontrollpersonen (16 Frauen, 34 Männer; 49 +/- 2 Jahre) mit beiden Ultraschallsonden untersucht. Beurteilt wurde die Qualität der Darstellung [sehr gut (+++), mäßig (++), schlecht (+)], die gemessenen Geschwindigkeiten beider Sonden wurden anhand dreißig Personen der Kontrollgruppe verglichen. Ergebnisse: Unter Verwendung einer 1-MHz-Sonde konnte in der Untersuchungsgruppe die Arteria cerebri media (MCA) in 76% (68 Fälle; +, n=13; ++, n=29, +++, n=26), die Arteria cerebri anterior (ACA) in 57% (51 Fälle; +, n=23; ++, n=17, +++, n=11) und die Arteria cerebri posterior (PCA) in 51% (46 Fälle; +, n=12; ++, n=21, +++, n=13) neu dargestellt werden. In der Kontrollgruppe war die Untersuchung bei minimalen Qualitätsunterschieden gleich gut möglich. Unterschiede der gemessenen Geschwindigkeiten waren nicht signifikant (MCA p=0.54; ACA p=0.1; PCA p=0.42). Schlussfolgerung: Die Verwendung der 1-MHz-Sonde erweitert die Anwendbarkeit der TCD bei insuffizientem oder nicht vorhandenem Schallfenster.
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