Ziel dieser Studie war die Haftkraft eines selbstätzenden Adhäsivsystems (XENO®III) im Vergleich zu zwei etablierten Haftvermittlersystemen (Syntac® und Excite®) zu untersuchen. Es wurden drei Komposite (Tetric ceram, Esthet.X, Versuchskomposit (k-0112) und das experimentelle Kompomer (k-0134) unter Berücksichtigung der Perfusion an humanem, kariesfreiem Dentin untersucht. Referenzgruppen bildeten die Dentinhaftvermittler Syntac® (dritte Generation) und Excite® (Vertreter der Total-etch-Technik). Die frisch präparierten Dentinscheiben wurden in eine Flüssigkeitskammer eingeschraubt. Physiologische Kochsalzlösung simulierte den Dentinliquor mit einem intrapulpalen Druck von 30 cm Wassersäule. Alle verwendeten Haftvermittler wurden nach Herstellerangaben verarbeitet. Entsprechend der zu testenden verschiedenen Materialkombinationen wurde eine Einteilung in fünf Versuchsgruppen vorgenommen, denen jeweils 15 Dentinscheiben randomisiert zugeteilt wurden. Im quantitativen Teil der Untersuchung erfolgte ein axialer Zugversuch zur Bestimmung der Haftfestigkeit. Der Zugversuch erfolgte 15 Minuten nach der Polymerisation des Füllungsmaterials in der Universalprüfmaschine (Zwick Z 005). In der qualitativen Analyse wurden die Prüfkörper nach Darstellung der Hybridschicht der elektronenmikroskopischen Auswertung unterzogen um die Penetrierfähigkeit der unterschiedlichen Haftvermittler darzustellen. Im Zugversuch konnte für alle Versuchsgruppen eine Haftung am Dentin festgestellt werden. Die höchste Haftkraft wurde für die Materialkombinationen Versuchskomposit (k-0112) / XENO®III (Mittelwert 7,48 MPa) ermittelt. Die in den Referenzgruppen erbrachten Werte mit den Dentinhaftvermittlern Excite® (4,64 MPa) und Syntac® (3,81 MPa) liegen im Bereich der Ergebnisse vergleichbarer Studien. Die Versuchsgruppe mit der Kombination experimentellen Kompomer / XENO®III zeigte die geringsten Haftkräfte, mit einem Mittelwert von 2,11 MPa. Die Materialkombination Esthet.X / XENO®III erreichte einen Wert von 6,90 MPa. Die Weiterentwicklung der Dentinhaftvermittler führt zur Vereinfachung der Verfahrensweise und zu Präparaten die nicht so außerordentlich techniksensibel sind, wie die für die Total-etch-Technik bestimmten Produkte. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen mit den selbstätzenden Adhäsiven eine mögliche Alternative zur etablierten Total-etch-Technik, die ihre Bestätigung in klinischen Langzeitversuchen erst noch finden muss.
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