Das Ziel dieser Dissertation ist die Untersuchung von nicht-kollinearen antiferromagnetischen Oberflächenspinstrukturen mittels der spinpolarisierten Rastertunnelmikroskopie. Die spinpolarisierten Rastermessungen wurden durch die Benutzung einer weichmagnetischen Ringelektrode ermöglicht. Die topographischen Signale und die Spinsignale konnten durch Messungen im differentiellen magnetischen Modus getrennt werden. Es wurden zwei Systeme ultradünner Filme untersucht. Zunächst wurde bei Manganfilmen, die auf einer Fe(001)-Oberfläche gewachsenen wurden, eine neue (√10 × 2√10)R18.4° Oberflächenrekonstruktion mit nicht-kollinearer Spinstruktur gefunden. Durch Vergleich von spinpolarisierten Messungen in zwei zueinander senkrechten Richtungen konnte das volle Vektorfeld der Spinpolarisation in der Oberflächeneinheitszelle rekonstruiert werden. Die nahezu antiparallele Ausrichtung der magnetischen Momente der Manganatome an der Oberfläche konnte mit atomarer Auflösung gezeigt werden. Dieses Verhalten kann damit erklärt werden, dass die Manganatome eine Tendenz dazu zeigen, antiferromagnetisch gekoppelte Dimere zu bilden. Weiterhin wurde die Spinstruktur von antiferromagnetisch geordneten dünnen Filmen aus NiMn auf Cu(001) untersucht. Diese Filme zeigen in der Oberflächenebene kompensierte magnetische Momente. Es wurde eine unterschiedlich große Spinpolarisation der Ni und Mn-Atome beobachtet. Eine partielle antiferromagnetische Kopplung der Mn- und Ni-Oberflächenmomente führt zur Entstehung einer p(2×2) Obeflächenrekonstruktion. Die dazugehörigen experimentellen Resultate werden mit ab-initio Rechnungen verglichen.
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