Amphiphile Moleküle sind aufgrund ihrer Fähigkeit, Eigenassoziate bilden zu können von generellem Interesse in allen Naturwissenschaften. Supramolekulare Bioaggregate, die aus geladenen Amphiphilen gebildet werden, eignen sich hervorragend zur Entwicklung neuer pharmazeutischer Trägersysteme, die sowohl zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit von kat- und anionischen Arzneistoffen als auch zur gezielten Arzneistofffreigabe verwendet werden können. Die physikochemische Charakterisierung der homologen kationischen Tenside N-Dodecyl-. N-Tetradecyl- und N-Cetyl-N,N,N-trimethylammoniumbromid DTAB, TTAB und CTAB und deren Wechselwirkung mit Modellmembranen bestehend aus dem zwitterionischen 1,2-Tetradecanoyl-sn-glycero-3-phosphatidylcholin (DMPC) und dem anionischen ˜3-phosphatidylglycerol (DMPG) wurden sowohl in der Volumenphase als auch an der Wasser/Luft-Grenzschicht mit Hilfe einer Kombination verschiedener biophysikalischer Messtechniken, wie Isotherme Titrationskalorimetrie (ITC), Differentialscanningkalorimetrie (DSC), Dynamische Lichtstreuung (DLS), Filmwaage, Brewsterwinkelmikroskopie (BAM) und Infrarot-Reflexions-Absorptions-Spektroskopie (IRRAS) untersucht. Die Untersuchungen der Demizellisierung der Tenside, der Verteilung der Tenside zwischen 0,1 M NaCl und Phospholipiddoppelschichten (Vesikel) und Phospholipidmonolayern als auch die Untersuchungen der Umwandlung der Lipidvesikel in Mischmizellen (Solubilisierung) erfolgte in Abhängigkeit von der Temperatur zwischen 20-60 °C und in Abhängigkeit von der Tensidkettenlänge mit Fokus auf den Einfluss der elektrostatischen Wechselwirkungen zwischen den kationischen Tensiden und dem zwitter bzw. anionischen Phospholipid DMPC und DMPG auf die Inkorporations- und Lyseeigenschaften der Lipidaggregate.
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