Hintergrund: Mediastinitis ist eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation nach herzchirurgischen Operationen. Sie hat bedeutende sozioökonomische Auswirkungen und hohe Sterblichkeitsraten. Ziel dieser Studie war es prä-, intra- und postoperative Risikofaktoren für die Entwicklung einer postoperativen Mediastinitis zu identifizieren. Methoden und Ergebnisse: Bei 1700 Patienten, welche im Zeitraum von 2001 bis 2002 herzchirurgischen Operationen unterzogen wurden, wurden 49 Variablen retrospektiv untersucht. Fünfundvierzig Patienten (2,65%, 95% CI [1,88; 3,41]) entwickelten eine postoperative Mediastinitis. Keiner dieser Patienten starb während des Krankenhausaufenthaltes. In der multivariaten Analyse wurden drei der neunundvierzig Variablen als signifikante unabhängige Risikofaktoren für die Entwicklung einer Mediastinitis identifiziert: Adipositas (OR 1,03, 95% CI [1,01; 1,04], p = 0.001), chronisch obstruktive Lungenerkrankung (OR 3,30, 95% CI [1,58; 6,88], p = 0,001) und die beidseitige Verwendung der Arteria mammaria interna (OR 3,18, CI [1,20; 8,43], p = 0,02). Das gefundene Modell hat eine zuverlässige Modellgüte und Diskrimination. Zusätzlich identifizierte die univariate Analyse das Ausmaß der Angina pectoris (CCS-Klasse) sowie die Anzahl der intraoperativ transfundierten FFPs als signifikante Risikofaktoren. Schlussfolgerungen: Die durchgeführte Studie zeigt, dass die beidseitige Verwendung der Arteria mammaria interna, eine vorbestehende chronisch obstruktive Lungenerkrankung sowie eine Adipositas wichtige Risikofaktoren für die Entwicklung einer postoperativen Mediastinitis darstellen.
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