Die Dermatologie und Venerologie spielt als Querschnittsfach eine wichtige Rolle in der interdisziplinären Versorgung stationärer Patienten. Dennoch gibt es bislang nur wenige Untersuchungen zum dermatologischen Konsil. Daher wurde in der vorliegenden Studie das dermatologische Konsilwesen in der Universitätsklinik der Martin-Luther-Universität Halle untersucht. Retrospektiv wurden n= 2390 Konsile in die Untersuchung einbezogen. Die meisten Konsultationen (42,9%) erfolgten auf internistischen Stationen, gefolgt von Pädiatrie (11,8%), Neurologie (10,0%) und Herz-Thorax-Chirurgie (5,9%). Mit 24,9% waren infektiöse Hauterkrankungen die häufigste Diagnose. Von der Anforderung bis zur Durchführung des Konsils vergingen im Mittel 1,1 Tage. Patienten mit einem Alter >40 Jahre benötigen häufiger ein dermatologisches Konsil als jüngere Patienten. Die durchschnittliche Dauer eines Konsils betrug 24 Minuten (Wegstrecke, Patientenuntersuchung, Dokumentation). Die für das Konsilwesen benötigte Arbeitszeit entsprach damit in etwa einer ¼-Vollzeitstelle. Die Untersuchung unterstreicht, dass das dermatologische Konsil einen wichtigen Beitrag bei der interdisziplinären Versorgung stationärer Patienten hat. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Spezialisierung der Medizin stellt das (dermatologische) Konsil diese interdisziplinäre Behandlung sicher und ist somit ein wichtiges Qualitätsmerkmal in der stationären Versorgung.
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