In der vorliegenden Studie wird die chronologische und räumliche Verteilung von ur- und frühgeschichtlichen Fundstellen vom Paläolithikum bis einschließlich der frühen Völkerwanderungszeit eines eng begrenzten, in Geologie und Relief heterogenen Gebietes (Kreis Riesa- Großenhain) analysiert. Das rund 822 km2 große Arbeitsgebiet ist Bestandteil des nord-sächsischen Flachlandstreifens und umfasst das Elbtiefland bei Riesa und die Großenhainer Pflege. Basis der Auswertung bilden die auf 203 Gemarkungen verteilten 998 Fundstellen mit insgesamt 2018 belegbaren Fundeinheiten. Es wurden über 18000 Einzelinformationen zu siedlungsrelevanten Standortkriterien und Daten für die quellenkritische Analyse der Fundumstände ausgewertet. Die Besiedlungsabfolge hat gezeigt, dass die naturräumliche Ausstattung, insbesondere die vorhandenen Ressourcen, im Kreis Riesa-Großenhain während längerer Zeitabschnitte den prähistorischen und frühgeschichtlichen Ansprüchen genügten. Obwohl von einer echten Siedlungskontinuität nicht die Rede sein, wurde entlang der Elbe ab der Jungbronzezeit eine durch Hochwassergrenzen beeinflusste, doch fortwährende Ortskonstanz gewahrt, welche bis zum Ende der Eisenzeit, stellenweise auch darüber hinaus, beibehalten wurde.
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