Von Januar 2002 bis April 2003 wurden an der Urologischen Universitätsklinik Halle die Daten von 56 Patienten prospektiv und nicht randomisiert erfasst, die wegen eines lokal begrenzten Prostatakarzinoms einer radikalen Prostatovesikulektomie unterzogen wurden. Jeweils 28 Patienten wurden mittels retropubisch offener radikaler RPVE bzw. laparoskopisch extraperitonealer RPVE operiert. Es gab keine signifikanten Unterschiede bezüglich Alter (65,3 Jahre vs. 62,4 Jahre) und BMI (27,6 vs. 25,8). Die durchschnittliche Operationszeit war mit 144 Minuten für die offene RPVE signifikant länger als für die laparoskopische RPVE mit 220 Minuten (p Für weitere Parameter wie intraoperativen Blutverlust (p 0,422), postoperativen PSA-Wert (p 0,197), Verweildauer des Harnblasenkatheters (p 0,837) und Hospitalisationsdauer (p 0,262) ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede. Die Gesamtmorbidität betrug in der Gruppe der offenen RPVE 21,4% und in der laparoskopischen Gruppe 17,9% bei 0% Gesamtmortalität. Keine statistisch signifikanten Unterschiede zeigte auch die postoperative Stadieneinteilung der Tumoren wie auch die Raten an R0 und R1 Resektionen in beiden Patientengruppen. Die Ergebnisse der vorliegenden Vergleichsstudie unterstreichen in Übereinstimmung mit Literaturangaben die prinzipielle Gleichwertigkeit der offenen und der laparoskopischen radikalen RPVE in Bezug auf Morbidität, frühe onkologische und funktionelle Parameter bei allerdings noch signifikant längerer OP-Zeit in der Laparoskopiegruppe im Bereich der Lernkurve.
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