Eine im Wirtschaftsleben sehr häufig anzutreffende Organisationsform ist in der Kooperation zu sehen. Gründe für das Eingehen dieser Form der Zusammenarbeit können in der Erschließung von Synergieeffekten gesehen werden, die sich u.a. in der Erzielung von Kosten- und Preisvorteilen, die Realisierung von Zeitvorteilen oder eine Risikostreuung niederschlagen. Mit dem steigenden Einfluss von Wissen als Produktionsfaktor änderte sich in den vergangenen Jahren auch die Sichtweise auf Kooperationen. Wissensbezogene Betrachtungen von Chancen und Risiken einer Zusammenarbeit wurden monetären Überlegungen hinzugefügt. Ein Ergebnis dieses Wandels ist in der Notwendigkeit der Zusammenarbeit in Form von wissensintensiven Kooperationen zu sehen, in denen die Wissensteilung zwischen Individuen im Vordergrund steht und gezielt gefördert wird, um Synergieeffekte bei der Erstellung von Wissen zu erschließen. Ein Teilziel der Dissertation besteht daher zunächst in der Erhebung und Beschreibung von Problemen wissensintensiver Kooperationen bei der Wissensteilung im Allgemeinen. Ein überaus großer Teil von auszutauschendem Wissen im Rahmen der betrachteten Form der Zusammenarbeit findet dabei über die Weitergabe elektronischer Dokumente statt. Bereits heute unterstützen verschiedenste Wissensmanagementinstrumente die Überbrückung zeitlicher und räumlicher Barrieren bei der Wissensteilung zwischen Kooperationspartnern. Oft unterliegen diese jedoch Beschränkungen in der Übermittlung von Kontext oder sind nur mit erheblichen finanziellem und zeitlichen Engagement zu realisieren. Als Lösungsalternative wird in dieser Arbeit das Konzept der aktiven Dokumente vorgestellt. Die Basis der Konzeption bildet eine Evaluation verschiedener Markt- und Theoriegeriebener Ansätze der Erweiterung klassischer elektronischer Dokumente. Darüber hinaus werden anhand einer empirischen Erhebung existierender Probleme bei der dokumentenbasierten Wissenteilung in real operierenden wissensintensiven Kooperationen die Rahmenbedingungen für eine praktische Lösung erfasst. Ein wesentliches Ergebnis der Dissertation bildet schließlich die prototypische Realisierung anhand eines betrachteten Fallbeispiele statt sowie eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der erarbeiteten Lösung.
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