Einleitung: Der Hüftgelenktotalersatz hat sich zu einer der erfolgreichsten Standartprozeduren in der Orthopädie und Unfallchirurgie entwickelt. Die durch das stress-shielding bedingte periprothetische Knochenatrophie ist eines der Probleme zementfreier Schäfte bei Hüftendoprothesen. Durchschnittlich implantierte Schäfte führen einem proximalen Verlust von bis zu 40-60% der ursprünglichen Knochendichte. Mit der häufigeren Anwendung bei jungen und aktiven Patienten erhalten knochenschonende Verfahren eine größere Bedeutung. Das Ziel besteht im Schutz des guten Knochengerüstes für Revisionseingriffe. Methode: In diese prospektive Studie schlossen wir jeweils 20 Patienten in die beiden Studienarme mit einem durchschnittlichen follow-up von 2,3 Jahren für die Mayo-Schäfte und 1,6 Jahre für die CFP-Schäfte ein. Alle Patienten erhielten ihre Hüfttotalendoprothese über einen transglutealen Zugang. Die Knochendichte maßen wir im proximalen Femur in den Gruen-Zonen mit der dual energy x-ray absortiometry (DEXA). Für die Feststellung von radiologischen Zeichen und dem Einsinkverhalten fertigten wir Röntgenaufnahmen im anterio-posterioren sowie lateralen Strahlengang an. Den modifizierten Harris-Hip-Score benutzten wir für die Bestimmung des klinischen outcome. Ergebnisse: Wir fanden eine statistisch signifikante Verringerung in den meist interessierenden Zonen (Gruen-Zonen 1 und 7) für beide Prothesenschäfte, aber der Unterschied zwischen unseren beiden Gruppen war nicht signifikant. Der modifizierte Harris-Hip-Score steigerte sich von im Mittel 50,8 auf 94,2 Punkte für Mayo-Schäfte und von 50,0 auf 93,5 Punkte im follow-up für CFP-Schäfte. Dies stellt jedoch keinen statisch signifikanten Unterschied dar. Die radiologische Analyse wies für alle Schäfte nur ein geringes Einsinken mit einem kleinen Vorteil für die Mayo-Prothese auf. Schlussfolgerung: Ein modernes Design von Hüftprothesen allein ist nicht ausreichend als Atrophieprevention und Schutz des bone stock. Viele andere Faktoren beeinflussen das stress shielding, z. B. der chirurgische Zugang, das Weichteiltrauma, der physiologisch angelehnte Kraftfluss im proximalen Femur, die Oberflächenstruktur, die osteoinduktive Beschichtung und biomechanischen Eigenschaften des Schaftes.
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