Einführung: Dermatologen haben wiederholt kritisiert, dass die Krankheitslast der nicht-melanotischen Tumoren durch die personenbasierenden Inzidenzraten der bevölkerungsbasierenden Krebsregister nicht geeignet reflektiert wird. Die wichtigsten Ziele dieser Arbeit waren die Messung der Personeninzidenzraten von Basalzellkarzinomen (BCC) und Plattenepithelkarzinomen (SCC) der Haut und den Einfluss von multiplen Primärtumoren auf die Inzidenzraten zu überprüfen. Methoden: Mithilfe eines Ärzte-Netzwerkes, welches die Studienregion mit ca. 75.000 Einwohnern abdeckt, wurden alle neu diagnostizierten BCCs und SCCs (693 Diagnosen bei 540 Patienten) von Juli 1998 bis Juni 2003 registriert. Es wurden altersstandardisierte (nach der Weltstandardbevölkerung) Inzidenzraten (Fälle pro 100.000 Personenjahre) für die erstmalige Diagnose ("Personeninzidenz") und für jede Diagnose eines BCCs oder SCCs ("Fallinzidenz") berechnet. Ergebnisse: Die Personeninzidenzraten des BCCs betrugen bei Männern 63,6 und 54,0 bei Frauen. Die entsprechenden Fallinzidenzraten betrugen 82,7 und 71,1. Die Personeninzidenzraten des SCCs betrugen 17,4 bei Männern und 9,7 bei Frauen. Die entsprechenden Fallinzidenzraten betrugen 20,4 und 10,2. An mehr als einem Tumor erkrankten 25 Prozent der BCC-Patienten und 14 Prozent der SCC-Patienten während des 5-Jahres-Zeitraumes. Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestehende Personeninzidenzraten des BCCs und des SCCs die Krankheitslast in der Bevölkerung wesentlich unterschätzen.
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