Titelaufnahme

Titel
Weiterentwicklung des Umweltzeichens Blauer Engel für Wärmedämmverbundsysteme : Kriterien für Dämmstoffe sowie biozidfreie Putze und Beschichtungen : Abschlussbericht / von Miriam Schöpel, Alexandra Polcher, Maria Burgstaller, Anke Joas (BiPRO GmbH, München), Markus Blepp (Öko-Institut e.V., Freiburg), Nicole Krueger, Wolfgang Hofbauer, André Thiel (Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP), Holzkirchen) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Durchführung der Studie: BiPRO GmbH, in Zusammenarbeit mit: Öko-Institut e.V., Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) ; Redaktion: Fachgebiet III 1.4 Stoffbezogene Produktfragen Outi Ilvonen
VerfasserSchöpel, Miriam ; Polcher, Alexandra ; Burgstaller, Maria ; Joas, Anke ; Blepp, Markus ; Krueger, Nicole ; Hofbauer, Wolfgang ; Thiel, André
BeiträgerIlvonen, Outi
KörperschaftDeutschland ; BiPRO GmbH ; Öko-Institut ; Fraunhofer-Institut für Bauphysik
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, April 2018
Umfang1 Online-Ressource (232 Seiten, 5,36 MB) : Illustrationen, Diagramme
Anmerkung
Abschlussdatum: Oktober 2017
Quellenverzeichnis: Seite 225-232
Sprache der Zusammenfassung: Deutsch, Englisch
SpracheDeutsch
SerieTexte ; 2018, 30
SchlagwörterWärmedämmverbundsystem / Dämmstoff / Brandschutz / Bewitterung / Rückbau / Umweltbilanz
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-1067709 
Zugriffsbeschränkung
 Das Dokument ist frei verfügbar
Dateien
Weiterentwicklung des Umweltzeichens Blauer Engel für Wärmedämmverbundsysteme [5.36 mb]
Links
Nachweis
Klassifikation
Keywords
Um die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen muss eine umfassende energetische Sanierung den Energiebedarf im Gebäudealtbestand senken. Zur Dämmung der Außenwände sind Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) eine gängige Option. Da den Vorteilen der WDVS aber auch Nachteile gegenüberstehen stellt sich die Frage wie der Blaue Engel als Umweltzeichen über die Festlegung geeigneter Kriterien Wärmedämmverbundsysteme als langfristig nachhaltiges Instrument des Klimaschutzes fördern kann. Vor diesem Hintergrund wurden im vorliegenden Projekt anhand von Expertengesprächen und Literaturrecherchen offene Fragen zu Brandschutzaspekten ökobilanziellen Unterschieden Rückbau- und Rezyklierbarkeit und den Einsatzmöglichkeiten biozidfreier Putze und biozidfreier Beschichtungen untersucht und geklärt. Neben einer Kurzanalyse der Marktsituation und einer Zusammenfassung der technischen Parameter von WDVS enthält dieser Bericht eine Analyse der baurechtlichen Anforderungen für die Verwendung von WDVS eine Darstellung besonderer brandschutzrechtlicher Anforderungen und Klassifizierungen eine Diskussion der rechtlichen und technischen Möglichkeiten für Rückbau und Recycling eine vergleichende Bewertung ökobilanzieller Parameter sowie die Beschreibung und Auswertung eines Schnellbewitterungstests und einer Oberflächentauwasseranalyse. Das Ziel der experimentellen Tests war zu klären welche Putze und Anstriche ohne Biozide gebrauchstauglich und für eine Auszeichnung mit dem Blauen Engel geeignet sind. Die Studie zeigte dass die aktuelle Vergabegrundlage des "Blauen Engels für Wärmedämmverbundsysteme - RAL UZ 140 (Januar 2010)" den gegenwärtigen Wissensstand bereits gut abdeckt und nur in wenigen Punkten von Änderungen profitieren würde. Die Einführung von spezifischen Anforderungen für das Brandverhalten wurde derzeit aufgrund methodischer Schwierigkeiten zurückhaltend bewertet. In Bezug auf Ressourceneffizienzaspekte und Rezyklierbarkeit erscheinen ergänzende Kriterien für den Blauen Engel schwer umsetzbar zu sein. Die Verfügbarkeit von Informationen für die Nachhaltigkeitsbewertung über EPDs wird befürwortet. Biozidfreiheit sollte weiterhin ein Kriterium der Vergabegrundlage des Blauen Engels für die Putze und Beschichtungen bleiben. Es sei denn in der Zukunft würden Schutzstoffe entwickelt die ausschließlich an der Fassade auf die Zielorganismen wirken und nicht in die Umwelt gelangen. Grundsätzlich könnten die Vorteile biozidfreier Dickschicht-Putzsysteme (z.B. ≥ 15mm) die nicht zum Algenbefall neigen berücksichtigt werden. Es empfiehlt sich die Durchführung eines definierten Schnellbewitterungstests in die Vergabekriterien für den Blauen Engel mit aufzunehmen bei dem ein bestimmter Grenzwert unterschritten werden muss um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Aufwuchs nachzuweisen. Allerdings sollten die Kriterien für die Vergabegrundlage des Blauen Engels so gestaltet werden dass bewährte und gut funktionierende nachhaltige Systeme aufgrund einzelner Festlegungen nicht ausgeschlossen werden. In der Funktionalität bewährten biozidfreien Produkten sollte der Marktzugang nicht erschwert werden.
Keywords (Englisch)
To achieve the national climate protection goals further effort is needed to reduce the energy consumption of older buildings which is possible through energy efficient renovation. A common option for the thermal isolation of outer walls is the use of external thermal insulation composite systems (ETICS). The advantages of these systems are also accompanied by disadvantages. This creates a challenge for the ecolabel "Blauer Engel" (blue angel) to adjust its awarding criteria so that this label can support ETICS as a long-term orientated sustainable tool for climate protection. This project examines aspects that are relevant for the Blue Angel criteria for ETICS and attempts to answer open questions concerning fire safety aspects life cycle assessment deconstruction recycling and the application of biocide-free plasters/coatings. This is done by literature research laboratory tests and discussion with experts. This report includes a short analysis of the economic market situation a summary of technical aspects connected to the use of ETICS an analysis of requirements of building law for the use of ETICS a description of relevant fire protection legislation and classifications a discussion on legal and technical possibilities for deconstruction and recycling and a comparative analysis of life cycle assessment issues. In addition this report includes a description and analysis of two experimental tests: one on rapid weathering and one on surficial condensation. Both tests were conducted with the goal to elaborate which plasters/coatings without biocides fit best for the purpose and are suitable for being awarded with the ecolabel "Blauer Engel". This report shows that the current awarding criteria for the Blue Angel for ETICS - RAL UZ 140 (January 2010) - already reflect the state of knowledge of today and would profit from adjustments only in few points. The introduction of specific fire behaviour requirements was for the time being cautiously evaluated because of methodological difficulties. Also in the context of resource efficiency and recycling additional criteria for the ecolabel “Blauer Engel” seem difficult to implement. The availability of information for a sustainability assessment via environmental product declarations (EPDs) is supported. It is advisable to further include the absence of biocides in plasters/coatings as a criterion for awarding the "Blauer Engel"-label. This criterion could be first omitted in the future in the case that protective substances will be developed that only interact with their respective target organism and are not released into the environment. For a criteria update a suitable option would be to take the advantages of the biocide free thick film rendering systems (e.g. ≥15 mm) that are not prone to attract algae. In addition it is recommended to include a defined rapid weathering test into the awarding criteria for the Blue Angel. In the test a certain limit value should not be exceeded in order to demonstrate the ability to resist algal and fungal attacks. However the awarding criteria for the Blue Angel should find a solution that does not exclude established and well-functioning sustainable systems on the basis of single test values. The market entry of biocide free products that function well in real life should not be hampered.