Titelaufnahme

Titel
Freiwillige Kompensationszahlungen und nachhaltige Lebensstile: passt das zusammen? : Dokumentation der UBA-Tagung am 10. November 2014 in Berlin / von Stephan Wolters, Katharina Nett und Hannah Schindler (adelphi consult GmbH, Berlin) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Durchführung der Studie: adelphi consult GmbH ; Redaktion: Fachgebiet III 1.1 Übergreifende Aspekte des Produktbez. Umweltschutzes, Nachhaltige Konsumstrukturen, Innovationsprogramm Michael Bilharz
VerfasserWolters, Stephan ; Nett, Katharina ; Schindler, Hannah
BeiträgerBilharz, Michael
KörperschaftDeutschland ; Deutschland ; Adelphi-Consult GmbH
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, März 2015
Umfang1 Online-Ressource (56 Seiten, 2,47 MB) : Illustrationen, Diagramme
Anmerkung
Enthält 5 Beiträge
Abschlussdatum: 2015
Quellenverzeichnis: Seite 56
Zusammenfassung in englischer Sprache
SpracheDeutsch
SerieTexte ; 2015, 24
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-1098971 
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Freiwillige Kompensationszahlungen und nachhaltige Lebensstile: passt das zusammen? [2.47 mb]
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Keywords
Der Markt für freiwillige Kompensationszahlungen wächst - weltweit. Freiwillige Kompensationszahlungen sind aber auch umstritten - insbesondere unter Umweltbewegten und in Umweltverbänden. Begriffe wie "Ablasshandel" oder "Greenwashing" fallen häufig im Diskurs über freiwillige Kompensationszahlungen. Das Umweltbundesamt organisierte deshalb eine Tagung zu diesem spannungsgeladenen Diskurs. Die Tagung "Freiwillige Kompensationszahlungen und Nachhaltige Lebensstile: Passt das zusammen?" fand am 10. November 2014 in Berlin statt und wurde von Marcus Franken Chefredakteur des Umweltmagazins zeo2 moderiert. Mit Akteurinnen und Akteuren aus Umwelt- und Verbraucherverbänden mit Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung mit Kompensationsanbietern und mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde das Thema "Freiwillige Kompensationszahlungen" intensiv erörtert und auf seine umweltpolitische Relevanz hin durchleuchtet. Der vorliegende Tagungsband dokumentiert die Präsentationen und Thesenpapiere und fasst die Diskussionsergebnisse zusammen. Am Vormittag wurden empirische Ergebnisse und Erkenntnisse zur freiwilligen Kompensation von Treibhausgasen präsentiert. Dabei zeigte sich übereinstimmend dass Personen die klimaschädliche Emissionen ihres Konsumverhaltens kompensieren tendenziell auch anderweitig einen nachhaltigeren Lebensstil pflegen. Das bedeutet: Kompensationszahlungen werden keineswegs als Freikauf oder Freibrief sondern als eine zusätzliche Möglichkeit für klimaschützendes Handeln verstanden. Dementsprechend konnte auf die Frage im Titel der Veranstaltung geantwortet werden: Ja nachhaltige Lebensstile und freiwillige Kompensation passen sehr gut zusammen. Anhand der UBA-Broschüre "Klimaneutral leben" wurde zudem gezeigt wie sich diese Erkenntnis strategisch für die Umweltkommunikation nutzen lässt. Die vorgestellten Studien zeigten aber auch dass der Informationsstand über freiwillige Kompensation selbst bei umweltengagierten Personen eher niedrig ist und der Markt von Verbrauchern als unübersichtlich empfunden wird. Vor diesem Hintergrund diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Nachmittag in Workshop 1 auf der Basis eines Thesenpapieres intensiv inwiefern ein staatliches Label einheitlich hohe Qualitätsanforderungen sicherstellen und damit den Kompensationsmarkt transparenter gestalten kann. Im Ergebnis wurde ein mögliches Label als grundsätzlich wünschenswert bewertet. In Workshop 2 wurden die Chancen und Herausforderungen des Themas freiwilliger Kompensation für die Umweltkommunikation ebenfalls auf der Basis eines Thesenpapieres das sich im Anhang findet vertiefend erörtert. Während Einigkeit darin bestand dass freiwillige Kompensation als effektive Handlungsoption für Verbraucherinnen und Verbraucher Verbreitung finden sollte gab es bei der Frage wie dies geschehen sollte sehr unterschiedliche Vorstellungen. Es bestand aber die einhellige Meinung dass die freiwillige Kompensation andere Klimaschutzmaßnahmen nicht überflüssig macht sondern diese ergänzen sollte. Sie kann zudem - wie andere freiwillige Maßnahmen auch - grundlegende politische Änderungen und Vorgaben auf nationaler und internationaler Ebene nicht ersetzen sondern sollte diesen möglichst "den Boden bereiten".
Keywords (Englisch)
The market for voluntary carbon offsets is growing - globally. Voluntary carbon offsets are however also controversial - particularly for environmentalists and within environmental associations. In fact the discourse on voluntary carbon offsets indeed often refers to terms such as "sale of indulgences" or "greenwashing". The Federal Environmental Agency therefore organized a conference on this controversial topic. The conference "Voluntary carbon offsets and sustainable lifestyles: A good match?" took place in Berlin on November 10 2014 and was moderated by Marcus Franken chief editor of the environment magazine zeo2. Actors from environmental and consumer associations representatives from politics and administration carbon offset providers as well as academics discussed in depth the topic of voluntary carbon offsets and its environmental and political relevance. This conference documentation summarizes the presentations thesis papers and results of the conference discussions. In the morning empirical results and findings regarding voluntary carbon offsets were presented. Unambiguously people who compensate climate-damaging emissions of their consumption also tend to pursue a more sustainable lifestyle. This means: carbon offsets are not regarded as ransom or carte blanche but as an additional opportunity for climate-friendly behavior. Accordingly the question put forward in the title of the event can be answered with: Yes voluntary carbon offsets and sustainable lifestyles are indeed a very good match. The booklet by the Federal Environment Agency "Climate Neutral Lifestyles" presented at the conference demonstrates how this finding can be used strategically for environmental communication. The presented studies also indicated however that the knowledge regarding voluntary carbon offsets is relatively low even among environmentally-conscious people and that consumers describe the market as intransparent and confusing. Against this background participants debated based on a thesis paper in workshop 1 in how far a public label could establish common quality requirements and thus more market transparency. In general participants rated a possible label as desirable. During workshop 2 challenges and opportunities of carbon offsets for the environmental communication were discussed also based on a thesis paper. While participants agreed that voluntary carbon offsets constitute an effective option for sustainable consumption there was no consensus it should be communicated. It was agreed upon that voluntary carbon offsets should complement and not replace other environmental measures. Moreover they cannot substitute political changes and guidelines on the national and international level but should pave the way for them.