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Im Zuge der Debatte um die Ergebnisse der OECD-PISA-Studie im Jahr 2000 welche im europäischen Vergleich Bildungsdefizite in der Bundesrepublik Deutschland aufdeckte intensivierten sich die bildungspolitischen Diskussionen und die wissenschaftliche Forschung zur Förderung (früh-)kindlicher Bildung. Damit einhergehend wurden in den nachfolgenden Jahren zunehmend Bemühungen zur Konkretisierung des Bildungsauftrags von Kindertageseinrichtungen und entsprechende Forderungen und Empfehlungen deutlich. So wurden ab 2002 sog. Bildungspläne von allen 16 Bundesländern veröffentlicht welche diese Konkretisierungen und Zielvorstellungen ausformuliert bündeln politisch formal festhalten und der Kita-Praxis für die Umsetzung zur Verfügung stellen sollten. Bezüglich der Umsetzung der Bildungspläne auf Einrichtungsebene wurden keine bundesweit einheitlichen Vorgaben festgelegt. Bereits im Entstehungsprozess der Pläne wählten die Bundesländer deutlich variierende Ansätze bei der Erstellung Zuständigkeit des Geltungsbereichs und Umfangs. Daran anschließend unterscheiden sich auch die einzelnen Implementierungsstrategien der Länder maßgeblich. Ziel dieses Beitrags ist eine Darstellung der unterschiedlichen Strategien und der dazugehörigen Maßnahmen zur Umsetzung der Bildungspläne aller Bundesländer in Deutschland im Bereich der Kindertageseinrichtungen. Dies erfolgt anhand der gebildeten Analysekategorien: Information Qualifizierung Unterstützung des Kita-Personals Begleitung der Umsetzung Evaluation und Sonderformen. Zugrunde liegt den dargestellten Ergebnissen eine umfassende Internet- und Datenbankrecherche entlang der vorwiegend durch die verantwortlichen Ministerien herausgegebenen Bildungspläne selbst sowie damit verbundener Dokumente Beschlüsse Verträge und Berichte. Angestrebt wird weiterführend die Ergebnisse dieses Beitrags zur Untersuchung der Ausgestaltung des Wissenstransfers zwischen Politik Wissenschaft und den Kita-Einrichtungen im Rahmen der Bildungspläne zu nutzen. Bei der Recherche zeigten sich große Unterschiede zwischen den Bundesländern hinsichtlich der Fokussierung und Ausdifferenzierung bestimmter Strategien und Maßnahmen. So wurden zur Ersteinführung der Pläne zwar in allen Bundesländern Informationsveranstaltungen ausgerichtet nur in einzelnen Bundesländern waren diese aber für das Kita-Personal tatsächlich verpflichtend. Auch bezüglich der Qualifizierung wurden teilweise bestimmte Berufsgruppen (z.B. pädagogisches Personal Fachberatung) im Hinblick auf die Bildungspläne fortgebildet ebenfalls mit variierendem Ausmaß an Verbindlichkeit während an anderen Stellen Multiplikatoren/-innen ausgebildet oder weitreichende Qualifizierungsinitiativen gestartet wurden. Im Sinne der weiteren Unterstützung des Kita-Personals bei der Implementierung der Bildungspläne wurden in unterschiedlichem Maße Konsultationskitas und/oder -verbände mit Grundschulen gefördert sowie Handreichungen für die Kita-Praxis herausgegeben. Auf der Ebene der Umsetzungsbegleitung und -evaluation lässt sich die größte Maßnahmenvarianz erkennen. So wurden Bildungsplanentwürfe in einigen Bundesländern zur Diskussion gestellt in anderen in unterschiedlich langen Phasen erprobt und teilweise zudem entlang der Erprobung wissenschaftlich begleitet. In manchen Bundesländern wurden darüber hinaus Evaluationsstudien zum Implementierungsprozess durchgeführt oder Teilaspekte des Implementationsprozesses im Rahmen anderweitig fokussierter Studien mitbeurteilt. Im Rahmen der Sonderformen sind häufig spezifische Nachweispflichten hinsichtlich der Berücksichtigung der Pläne in den pädagogischen Konzeptionen der Kitas verordnet oder aber Projekte unterschiedlicher thematischer Schwerpunkte durchgeführt worden. | |
In the course of the debate surrounding the results of the OECD-PISA study in 2000 which revealed educational deficits in the Federal Republic of Germany in comparison to other European countries public discussions educational policy discourses and scientific research on the promotion of (early) childhood education intensified. Starting in 2002 each of the 16 federal states published educational plans that consolidated these specifications and goals formally documenting them for implementation in day-care practice. Due to the lack of nationwide uniform guidelines for implementing the educational plans at the facility level and the varying approaches chosen by the federal states during the development process the implementation strategies of the states also differ significantly. This article aims to present these various implementatin measures and strategies of all federal states in Germany in the field of child daycare facilities. Furthermore the goal is to utilize the results of this article to investigate the configuration of knowledge transfer between the political scientific and facility levels within the framework of the educational plans. Specifically aspects such as information qualification efforts measures to support day-care staff as well as monitoring and support for implementation evaluation efforts and special forms for other particularities will be examined in relation to the respective published educational plans. The results presented are based on an extensive internet and database search concerning the educational plans and containing related documents agreements and reports primarily issued by the responsible ministries. The research revealed significant differences between the federal states regarding the focus and differentiation of specific strategies and measures. While information events were held for the introduction of the plans in all federal states they were only mandatory for daycare staff in some. Similarly regarding qualification certain practice groups (e.g. educational staff or specialist advisors) were trained with varying degrees of obligation in relation to the educational plans while in other cases trainers were trained or extensive qualification initiatives were launched. To further support day-care staff in implementing the educational plans consultation centres and/or associations with primary schools were promoted to varying degrees and more practical handouts were provided. The most diverse range of measures is observed in the areas of implementation support and evaluation. Drafts were discussed in some federal states and tested in various lengths of phases in others sometimes accompanied by scientific research during testing. Additionally in some federal states evaluation studies were directly conducted on the implementation process or aspects of the implementation process were assessed as part of otherwise focused studies. In terms of special forms specific obligations to demonstrate consideration of the plans in the pedagogical concepts of day-care facilities were frequently mandated or various project participations were conducted. |
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